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„Unser erfolgreicher Kindergemeinderat macht unsere Gemeinde besonders und das Leben in unserem Dorf lebens- und liebenswert.“
Thematische Schwerpunkte
Die Gemeinde Heinsdorfergrund entstand durch den Zusammenschluss von drei Gemeinden, darunter Hauptmannsgrün, entlang des Raumbachs und hat heute rund 1.945 Einwohner. Ab den 1990er Jahren erlebte Sachsen aufgrund des demografischen Wandels, der Abwanderung und der sinkenden Schülerzahlen eine Welle von Grundschulschließungen. Die Gemeinde kämpfte energisch für den Erhalt ihrer Grundschule und erhielt einen Sonderstatus mit altersgemischten Klassen und freier Schulwahl. Die hohen Einschulungszahlen unterstreichen die hohe Qualität der Bildung.
Ansätze und Lösungen
Die Grundschule ist einer der Ausgangspunkte für die Entwicklung in der Gemeinde, die sich auf Kinder und ökologische Ansätze konzentriert. Auf dem Schulgelände wurden auf kleinem Raum verschiedene ökologische Aspekte aufgegriffen, die durch den fortschreitenden Klimawandel im ländlichen Raum greifbar werden, wie Biodiversität, Lebensräume, Schaffung von Raum für Gewässer, Regenwassermanagement, aber auch Aspekte des Anbaus von Obst und Gemüse, die Verwendung ortstypischer Materialien, die Sicherung der Mobilität und die Schaffung von öffentlichen Spielflächen und Treffpunkten nicht nur für Kinder.
Der zunächst kleinräumige partizipative Ansatz, Kinder in die Schulhofgestaltung einzubeziehen, wurde inzwischen auf andere Bereiche der Dorfentwicklung ausgeweitet. Entlang des Radwegs am Raumbach, der für ältere Kinder auch der Schulweg nach Reichenbach ist, wurden in gemeinsamen Aktionen von Kindern, Lehrern, Eltern und Anwohnern „Naschwiesen“ mit Beerensträuchern angelegt. Die ortsbildprägenden Wiesen werden so genutzt und nicht nur der Schulweg wird attraktiver. Ein weiteres Projekt in Planung ist der „Dorfgarten“ am Raumbach, der sich zu einem zentralen Treffpunkt für den Kindergemeinderat entwickeln soll.
Akteure und Interessensgruppen
Ein zentrales Element ist ein einzigartiges, inzwischen preisgekröntes Netzwerk aus aktiver Grundschule, Förderverein, Anwohnern und dem seit 2023 bestehenden, demokratisch gewählten Kinderparlament. Natürlich brauchen solche Initiativen eine unterstützende Gemeindevertretung. Für die engagierte Bürgermeisterin Marion Dick ist der Erhalt und die Sanierung der Grundschule ein wichtiger Faktor für die Entwicklung und Zukunft des Dorfes. Denn was wäre ein Dorf ohne Kinder?
Herausforderungen und Chancen
Der Erhalt der Grundschule, der unter den damaligen Bedingungen der Schulnetzplanung kaum möglich war, stellte eine große Herausforderung dar, die nur durch intensive Bemühungen des damaligen Gemeinderats bewältigt werden konnte. Aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel konnte die Sanierung der Schule nur schrittweise erfolgen und ist noch nicht abgeschlossen.
Ergebnisse und gewonnene Erkenntnisse
„Unsere Grundschule hat sich zu einem Mittelpunkt unserer Dorfgemeinschaft entwickelt. Sie bildet die Basis für eine positive demografische Entwicklung und schafft Raum für ökologische Projekte. Sie verbindet Jung und Alt.“ Marion Dick, Bürgermeisterin
Die Kinder können sich im Schulalltag und in der Freizeit mit Natur und Lebensräumen auseinandersetzen und so ein Verständnis für Ökologie entwickeln. Es wurden Lebensräume für Reptilien und Insekten geschaffen, Blumenwiesen und Wildrosenhecken gepflanzt und alte Apfelsorten gepflanzt. Mit Gründach und wasserdurchlässigen Flächen werden Abflussspitzen im Dorfbach gemindert. Die Renaturierung eines Bachabschnitts verringert das Hochwasserrisiko und bringt die Natur zurück. Nach der Schule und in den Ferien ist das Schulgelände für alle Bürger zugänglich. Außerdem wurde die Löschwasserversorgung für das Oberdorf mit einer großen Zisterne gelöst. Eine barrierefreie Bushaltestelle wurde direkt am Schulgelände eingerichtet. Mit den Naschwiesen und dem Dorfgarten wurden Projekte realisiert, die dörfliches Gemeinschaftsleben, Mitbestimmung der jungen Generation und ökologische Gestaltung von Räumen verbinden.
Wichtigstes Ergebnis ist, dass im Ort ein Prozess in Gang gekommen ist, der Demokratie- und ökologisches Verständnis der jungen Generation fördert und die Identität mit ihrem Ort stärkt.
Ausgewählte Projekte und Auszeichnungen
- Gestaltung der Außenanlagen der Grundschule – Kinder zeichnen ihren Spielplatz (ab 2017)
- Simul+Mitmachfonds – Sonderpreis Kooperation: 2021- Projekt Kinderküche „Wir kochen selbst und essen gesund!“
- Sächsischer Staatspreis für ländliches Bauen für den Ersatzneubau der Schule (Neumann Architekten, 2021)
- Naschwiesen am Raumbach – ökologisch aufgewertete Erlebnis-, Aufenthalts- und Genusswelten im gesamten Heinsdorfergrund, Naturerlebnis am Raumbach (2023)
- Auszeichnung beim Wettbewerb machen!2023 Der Ideenwettbewerb für bürgerschaftliches Engagement in den ostdeutschen Bundesländern
- jährliches Müllsammeln durch die Kinder im Wald, eine Kugel Eis pro ½ kg Müll (Gemeinderäte sponsern das Eis)
Dorfgarten (seit 2025) – alle Generationen entwickeln und gestalten gemeinsam, für einen Bereich des demokratischen Austausches, Zusammenkommens und Verweilen