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„Bevor man sich daranmacht, Geld zu beschaffen, ist es wichtig, eine klare Konzeption zu haben."
Thematische Schwerpunkte
Lange Zeit besaß die Stadt keinen zentralen öffentlichen Raum – lediglich einen funktionslosen Park inmitten des Platzes, der von einer vielbefahrenen Hauptstraße dominiert wurde. Die Stadtverwaltung dachte über eine Revitalisierung des Stadtzentrums nach, wurde aber erst durch die von der Regionalbehörde geplante Sanierung der Hauptstraße im Zentrum zum Handeln bewegt. Die Stadt begrüßte zwar die Sanierung, lehnte jedoch die vorgeschlagene Verkehrslösung als ungeeignet ab. Sie vereinbarte mit der Regionalbehörde, die städtebauliche und gestalterische Neuordnung des Zentrums samt der Durchgangsstraße eigenständig und aus eigenen Mitteln zu übernehmen. An das erste Projekt schlossen sich sukzessive weitere Umgestaltungen öffentlicher Räume in der Gemeinde an. Darüber hinaus widmet sich die Stadt der Restaurierung historischer Gebäude, der Anlage von Wanderwegen im Umland, der Wiederherstellung von Bahnverbindungen für Wochenendtouristen und ähnlichen Maßnahmen.
Ansätze und Lösungen
Als die Stadt beschloss, die Finanzierung eigenverantwortlich zu übernehmen, galt es zunächst, eine Vision und ein schlüssiges Konzept für die Neugestaltung des Stadtzentrums zu entwickeln sowie Finanzierungsquellen zu erschließen. Die Kosten wurden durch Fördermittel und zu einem erheblichen Teil aus dem städtischen Haushalt gedeckt. Ein interdisziplinäres Team aus Architekten und Landschaftsarchitekten entwickelte das Projekt. Im Kern steht ein durchdachtes funktionales Design, das einfache und sichere Fußgängerbewegungen priorisiert. Die Lösung berücksichtigt den historischen Kontext und fügt sich nahtlos in die malerische Kleinstadtatmosphäre ein, während sie gleichzeitig den aktuellen Bedürfnissen der örtlichen Bewohner gerecht wird.
Der Erfolg der Platzsanierung ermutigte die Stadt, ihre Aktivitäten auf angrenzende Straßen und kleinere öffentliche Bereiche auszudehnen. Sämtliche Maßnahmen würdigen die lokale Geschichte, steigern die Lebensqualität und fördern den Tourismus. Darüber hinaus stärkt die Stadt gezielt die Vernetzung mit der umgebenden Landschaft, stellt Wanderwege im gesamten Gemeindegebiet wieder her und pflegt die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden.
Den Höhepunkt der Bemühungen markiert die Restaurierung des städtischen Schwimmbads (Städtisches Bad Mšeno), eines ursprünglich 1932 im Art-Déco-Stil errichteten Kleinods. Parallel dazu werden öffentliche Gebäude mit größter Sorgfalt und unter Wahrung ihres historischen Charakters saniert.
Akteure und Interessensgruppen
Der damalige Bürgermeister Martin Mach prägte maßgeblich die konzeptionelle Ausrichtung und Realisierung der Projekte, darüber hinaus war die Kooperation mit dem Planungsteam aus Architekten und Landschaftsarchitekten (Marek Prchal, Markéta Pešičková, Jitka Trevisan) von großer Bedeutung. Eine tragende Säule des öffentlichen Lebens in Mšeno bildet der Verschönerungsverein für Mšeno und Umgebung. Die heutige Stadtspitze hat die Verantwortung für verschiedene laufende Vorhaben gewissenhaft übernommen und deren erfolgreichen Abschluss entscheidend vorangetrieben.
Herausforderungen und Chancen
Neben der Planung sah sich die Stadt auch mit erheblichen Finanzierungsengpässen konfrontiert. Diese Herausforderung bewältigte sie durch den Einsatz von Fördermitteln sowie durch beträchtliche Eigeninvestitionen aus dem städtischen Haushalt.
Die zentrale Aufgabe für Mšeno liegt heute darin, die angelaufenen Projekte konsequent fortzuführen und die nach dem Führungswechsel entwickelte langfristige Vision zu verwirklichen. Besonders unter Druck steht die Stadt beim Thema Parkraum im Stadtzentrum – vor allem an Wochenenden, wenn Touristen auf dem Weg zum nahegelegenen Naturschutzgebiet Kokořínský důl die Stadt besuchen. Fraglich bleibt, ob zusätzliche Parkkapazitäten im Stadtkern eine sinnvolle Lösung darstellen.
Ergebnisse und gewonnene Erkenntnisse
Dass die umfassende Revitalisierung des Platzes und weiterer öffentlicher Räume heute – nach zunächst verhaltenen Reaktionen der Einwohner – sowohl in der Bevölkerung als auch unter Fachleuten breite Anerkennung findet, ist das Verdienst der beharrlichen und strategischen Arbeit der Stadtverwaltung.
„Die Menschen waren es nicht gewohnt, sich aktiv für das Geschehen in der Stadt zu interessieren. Das hat sich jedoch, denke ich, zumindest bei uns dank der Erfahrung mit dem Platz erheblich geändert. Und das ist gut“, meint der ehemalige Bürgermeister. Und er fasst zusammen: „Bevor man sich daran macht, Geld zu beschaffen, und bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen, ist es wichtig, eine klare Konzeption zu haben: zu wissen, was getan werden muss, welche Varianten es gibt. Und alle Kräfte auf das gesteckte Ziel zu konzentrieren.“
Es gelang, sowohl die finanziellen Mittel als auch die nötige Entschlossenheit aufzubringen, damit die Stadt ihre öffentlichen Räume auf eine eigenständige Weise gestalten konnte, die den lokalen, historischen, kleinstädtischen Charakter des Ortes respektiert und unterstützt.
Ausgewählte Projekte und Auszeichnungen
- Sanierung des Hauptplatzes Náměstí Míru, Umgestaltung der Verkehrslösung (2011, 2012)
- Sanierung einer alten Allee – Františkova alej (2011)
- Behutsame Sanierung einer Schule unter Erhaltung der historischen Fassade und Umstellung der Schulheizung auf Biomasse – der Brennstoff stammt ausschließlich aus der Pflege des städtischen Grüns (2012)
- Schaffung einer Fußgängerverbindung zu einem Nachbardorf, enge Zusammenarbeit mit benachbarten Gemeinden, die sich vom Mšeno-Ansatz inspirieren ließen (Chorušice)
- Wiederherstellung der Bahnverbindung und Sanierung des alten Bahnhofsgebäudes (Wochenendverkehr, der die Verkehrsbelastung der Stadt reduziert) (2015)
- Sanierung weiterer Straßen und Plätze im Stadtzentrum (2018, 2019)
- Behutsame Sanierung eines denkmalgeschützten Bades im Art-Déco-Stil (2005-2023)